Kinder

Bereits im jungen Kindesalter beeinflussen erblich bedingte Faktoren oder auch Habits die Zahn- und Kieferentwicklung. Die Aufgabe des Kieferorthopäden besteht darin, unerwünschte Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und die weitere Ausprägung dieser im Rahmen einer Frühbehandlung zu verhindern. Diese Art von Intervention kann eine spätere kieferorthopädische Behandlung erheblich erleichtern. Eine Erstvorstellung bei Ihrem Kieferorthopäden sollte vor dem 7. Lebensjahr erfolgen.

 

Behandlungsnotwendigkeit und der richtige Zeitpunkt

Schlechte Angewohnheiten wie Lippen- und Wangensaugen, Zungenfehlfunktion, die Einlagerung der Lippe zwischen die Zahnreihen oder Daumenlutschen wirken sich negativ auf die Entwicklung der Kiefer und die Zahnstellung aus. Beispielsweise kann das Daumenlutschen nach Überschreitung des vierten Lebensjahres zu schwerwiegenden Fehlstellungen im Frontzahnbereich im Ober- als auch im Unterkiefer führen. Es bildet sich in vielen Fällen ein großer Spalt zwischen der Ober- und Unterkieferfrontzahnreihe aus, so dass nahezu kein Kontakt mehr besteht. Dies kann die Einlagerung der Unterlippe zwischen die obere und untere Zahnreihe fördern. Eine eingeschränkte Abbeißfunktion und fehlerhafte Sprachentwicklung wären die Folgen.

Der Unterkiefer liegt weit zurück, so dass die Ober- und Unterkieferfrontzähne einen großen Abstand aufweisen. Vorstehende Zähne im Oberkiefer gehen oft mit der Rücklage des Unterkiefers einher. In solchen Fällen besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Frontzähne während eines Sturzes frakturieren könnten, daher sollte man möglichst früh den Überbiss korrigieren.

Der Unterkiefer liegt weiter vorne, so dass in schweren Fällen die Unterkieferfrontzähne die Oberkieferfrontzähne überlagern können. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die Behandlung früh zu beginnen, da im jungen Alter diese Art von Kieferfehlstellung gut therapiert werden kann, so dass die zukünftige Kieferentwicklung nicht ungünstig beeinflusst wird. Bei dieser Art von Kieferfehlstellung sollten regelmäßige Kontrollen in Ihrer Kieferorthopädie Oberursel erfolgen.

Der Oberkiefer ist zu schmal, so dass die Oberkieferseitenzähne weiter innen liegen als die Unterkieferseitenzähne.

Ein Platzmangel kann dazu führen, dass bestimmte Zähne nicht regelrecht am vorgesehenen Platz des Kiefers durchbrechen oder sogar am Durchbruch gehindert werden. Dies würde eine kieferorthopädische Behandlung später unnötig erschweren und zeitlich verlängern.

Behandlungsmittel

Herausnehmbare Zahnspangen

Die aktiven Platten können durch den Einbau von verschiedenen Klammer- und Schraubenelementen je nach Bedarf individuell gestaltet bzw. hergestellt werden. Je nachdem, welche Art von Zahnbewegung durchgeführt werden soll, können die entsprechenden Elemente eingebaut werden. Die Platten erfordern eine gute Mitarbeit des Patienten, da die therapeutische Wirkung der Zahnspange von der Tragezeit abhängig ist.

Funktionskieferorthopädische Geräte dienen nicht nur zur Durchführung von Zahnbewegungen, sondern auch zur Regulierung im Nerven- und Muskelbereich. Zusätzlich werden Umbauprozesse im Knochen erzeugt. Bei jungen Patienten besteht im Gegensatz zu Erwachsenen die Möglichkeit der günstigen Wachstumssteuerung, indem zum Beispiel bei einem unterentwickelten Ober- oder Unterkiefer das Wachstum gefördert wird. Ungünstigen Angewohnheiten (Habits) wie zum Beispiel einem falschen Schluckmuster, einer Fehllagerung der Zunge oder einem Wangensaugen kann im Rahmen der funktionskieferorthopädischen Therapie entgegengewirkt werden.

Ein Platzhalter dient zur Sicherung einer Lücke im Kiefer nach einem vorzeitigen Verlust oder vorzeitiger Entfernung eines Milchzahnes aus Gründen wie zum Beispiel einem starken Kariesbefall, einer Verwachsung des Zahnes mit dem Knochen (Ankylose) oder einer Fraktur. In diesen Fällen besteht die Gefahr, dass sich die Lücke für den nachkommenden Zahn teilweise oder vollständig verschließen könnte. Eine vorbeugende Behandlung stellt das Einsetzen eines Platzhalters und regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Kieferorthopäden Oberursel dar.

Festsitzende Zahnspangen

Die GNE wird angewendet, wenn der Gaumen eine auffällige Enge aufweist, so dass in vielen Fällen dieses Phänomen mit einem Kreuzbiss (die Oberkiefer Seitenzähne liegen in Relation zu den Unterkiefer Seitenzähnen weiter innen) und mit engstehenden Frontzähnen einhergeht.

Wenn die Enge des Oberkiefers nicht ausgeprägt ist, kann mittels dieser Spange der Oberkiefer erweitert werden. Weitere Funktionen sind zum Beispiel die Stabilisierung von Zähnen und auch die Korrektur von gedreht/gekippt stehenden Zähnen.

Der Einsatz der festen Zahnspange stellt im jungen Alter keine gängige Therapiemethode dar. In einigen Fällen ist diese jedoch ratsam, da diese Therapie unabhängig von der Mitarbeit des Patienten ihre Wirkung schnell und effektiv entfalten kann. Zum Beispiel können Oberkiefer-Frontzähne, welche hinter den Unterkieferfrontzähnen stehen (frontaler Kreuzbiss) schnell und effizient in die korrekte Position bewegt werden.